Hallo! In diesem Artikel erklären wir dir, was Biofilm ist und warum er in Hydroponik-Systemen ein großes Problem darstellen kann.
Biofilm ist eine Schicht aus Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen, die sich auf Oberflächen ansiedelt. Diese Schicht ist schleimig und klebrig. In einem Hydroponik-System bildet sich der Biofilm bevorzugt in Leitungen, Becken und an Wurzeln.
Warum ist das so problematisch? Der Biofilm verstopft nach und nach das System und die Pflanzen können nicht mehr optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Es drohen Wuchsstörungen und Ertragseinbußen.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, zeigen wir dir in diesem Artikel, wie du Biofilmbildung von vornherein verhindern kannst. Du erfährst alles zu optimalen Nährstoffkonzentrationen, dem richtigen pH-Wert und einer ausreichenden Wasserzirkulation.
Also los geht’s!
Ursachen von Biofilmbildung
Es gibt verschiedene Faktoren, die Biofilmbildung in einem Hydroponik-System begünstigen können. Wir fassen hier die wichtigsten für dich zusammen:
Nährstoffüberschuss
Wenn mehr Nährstoffe zugegeben werden, als die Pflanzen aufnehmen können, reichern sich diese im Wasser an. Das fördert das Algen- und Bakterienwachstum und damit die Biofilmbildung. Achte also darauf, die Nährstoffkonzentrationen optimal einzustellen.
Falscher pH-Wert
Liegt der pH-Wert außerhalb des optimalen Bereichs (5,5 bis 6,5), können sich bestimmte Mikroorganismen stark vermehren. Kontrolliere und reguliere den pH-Wert deshalb regelmäßig.
Zu langsame Wasserzirkulation
Bewegt sich das Wasser nur langsam durch das System, haben Mikroorganismen ideale Bedingungen zur Ansiedlung. Sorge daher unbedingt für eine ausreichende Umwälzung des Wassers.
Tote Zonen
In Bereichen mit stehendem Wasser kann sich Biofilm ungehindert bilden. Vermeide tote Zonen und Stagnation im System durch eine gute Planung.
Wenn du diese Punkte beachtest, kannst du Biofilmbildung von vornherein gut vorbeugen. Im nächsten Abschnitt zeigen wir dir konkrete Maßnahmen zur Vorbeugung.
Vorbeugemaßnahmen
Mit der richtigen Vorsorge kannst du von Anfang an Biofilmbildung in deinem Hydroponik-System verhindern.
Ausreichende Wasserzirkulation
Achte darauf, dass das Wasser kontinuierlich zirkuliert. Bei NFT-Systemen sollten 20-40 Liter pro Stunde umgewälzt werden, bei Ebbe-Flut-Systemen 40-60 Liter. Kontrolliere die Pumpenleistung 1-2 mal pro Woche und reinige oder ersetze die Pumpe bei Verschleiß.
Optimale Nährstoffversorgung
Die EC-Werte sollten je nach Pflanzenart zwischen 0,8 und 2,5 liegen. Den pH-Wert hältst du am besten zwischen 5,5 und 6,5. Überprüfe beide Werte, wenn möglich, täglich und korrigiere sie bei Bedarf nach.
Regelmäßige Hygiene
Reinige Anlagenteile, Becken und Leitungen alle 2 Wochen mechanisch und mit phosphathaltigen Desinfektionsmitteln oder 3%iger Wasserstoffperoxidlösung (Amazon). Ein Filtersystem hilft, organische Ablagerungen zu reduzieren.
Tote Zonen vermeiden
Plane dein System so, dass keine Bereiche mit stehendem Wasser entstehen. Runde Rohrquerschnitte begünstigen die Wasserverteilung.
Mit diesen Vorbeugemaßnahmen bleibt dein Hydroponik-System sauber und leistungsfähig! Bitte sag mir, ob die Beschreibungen jetzt ausreichend detailliert sind.
Behandlung von vorhandenem Biofilm
Tritt trotz vorbeugender Maßnahmen Biofilmbildung in deinem System auf, musst du diese gezielt behandeln. Folgende Methoden eignen sich dafür:
Gründliche Reinigung
Mit Bürsten, Schwämmen oder Hochdruckreinigern kannst du Biofilm von den Oberflächen entfernen. Achte auf eine gründliche Reinigung aller Leitungen und Becken.
Desinfektionsmittel
Mittel auf Basis von Chlor, Peroxiden oder Ozon töten die Mikroorganismen im Biofilm ab. Sie müssen lange genug einwirken können.
Kombiniere die gründliche Reinigung idealerweise immer mit Desinfektion. Nur so kannst du hartnäckigen Biofilm dauerhaft entfernen und neue Bildung vermeiden.
Mit gezielter Behandlung bleibt dein Hydroponik-System wieder länger sauber und leistungsstark!
Fazit
Biofilmbildung kann in Hydroponik-Systemen zu großen Problemen führen und die Pflanzenentwicklung stark beeinträchtigen. Schaue dir dazu auch unseren Artikel über die chemische Sauerstoffzehrung an
Mit vorbeugenden Maßnahmen wie ausreichender Wasserzirkulation, optimaler Nährstoffzufuhr, regelmäßiger Hygiene und Vermeidung toter Zonen kannst du von vornherein die Bildung von schädlichem Biofilm verhindern.
Sollte sich trotzdem Biofilm gebildet haben, lässt sich dieser durch gründliche Reinigung und den Einsatz von Desinfektionsmitteln wieder entfernen.
Die Kombination aus Vorbeugung und gezielter Behandlung ist der beste Weg, um dauerhaft ein sauberes und leistungsfähiges Hydroponik-System zu gewährleisten und erfreuliche Erträge zu erzielen.
Wir hoffen, mit diesem Artikel eine gute Hilfestellung zum Thema Biofilm gegeben zu haben. Lust auf mehr Lesestoff? Schaue dir auch unseren anderen Artikel zu den Grundlagen der Hydroponik an. Viel Spaß dabei!