Entdecke die Welt der Pflanzen ohne Erde: Hydroponik

(letztes Update: 16.06.2023)
Entdecke die Welt der Pflanzen ohne Erde: Hydroponik

Hast du dir schon mal gewünscht, einfach deine Pflanzen ohne Erde anbauen zu können und ob das geht? Diese Frage haben wir uns vor einigen Jahren auch gestellt und sind fündig geworden in der Hydroponik.

Hydroponik ist die Wissenschaft vom Pflanzenanbau ohne Erde. Es ist eine Methode, Pflanzen zu züchten, indem Nährstoffe und Wasser direkt den Wurzeln bereitgestellt werden. Das bringt auch einige Vorteile mit sich, auf die wir später eingehen.

Für uns wurde die Hydroponik interessant, als wir mehrfach von teurer Pflanzenerde enttäuscht wurden. Falls du öfter gärtnerst, ist dir das sicher auch schon passiert. Zudem ist oft unklar, was in der Erde enthalten ist, die man im zum Beispiel im Baumarkt angeboten bekommt.

In diesem Artikel erfährst du, was Hydrokulturen sind und wie du deine Pflanzen ohne Erde kultivieren kannst. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um Kräuter oder Gemüse handelt, oder um die Orchidee, die du letztes Jahr zum Geburtstag bekommen hast.

Das erforderliche Grundlagenwissen

In der Hydroponik werden den Pflanzen Nährstoffe durch eine Nährstofflösung bereitgestellt. Diese Nährstofflösung besteht aus Wasser und darin gelösten mineralischen Nährsalzen. Die Nährsalze kannst du als speziellen Hydroponik Dünger kaufen.

Diese so bereits gelösten Nährstoffe können direkt von den Pflanzen aufgenommen werden.

Für den Anfang solltest du dir unbedingt das notwendige Grundlagenwissen aneignen. Schau dir am besten unseren Artikel zu den Grundlagen der Hydroponik an, wo wir sämtliche Grundlagen erklären. Danach wirst du verstehen, wie du deine Pflanzen ohne Erde wachsen lassen kannst.

Welche Pflanzen möchtest du ohne Erde anbauen?

Sicher hast du schon sofort eine Idee, welche Pflanzen du gerne ohne Erde wachsen lassen möchtest. Prinzipiell eignen sich aller Pflanzen für die Hydroponik. Für manche klappt der hydroponische Anbau super einfach, andere sind etwas anspruchsvoller. Knollengewächse, wie Kartoffeln zum Beispiel, baut man doch einfacher in Erde an, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Kräuter oder knackige Salate hingegen sind fast schon Selbstläufer, wenn man sie ohne Erde als Hydrokultur anbaut.

Falls du dir einen Überblick verschaffen möchtest, welche Pflanzen besonders gut für den Anbau ohne Erde geeignet sind, schau unseren Artikel zu den besten Hydroponik Pflanzen an. Dieser gibt dir einen guten Einstieg und eine Vorstellung darüber, was dich erwartet.

Bevor du anfängst, mit Hydrokulturen zu experimentieren, solltest du aber in jedem Fall recherchieren, was deine Pflanzen für Vorlieben haben. Insbesondere solltest du herausfinden, worauf du bei der Pflanzenart achten solltest, wenn um Nährstoffe, Sauerstoff-Bedarf, pH-Wert und Lichtbedarf geht.

Hydrokultur-Topf oder Hydroponik-System?

Für die meisten Zierpflanzen ist ein Hydrokultur-Topf bereits eine gute Wahl. Für Kräuter, Gemüse oder andere Ertragspflanzen solltest du unbedingt auf ein Hydroponik-System setzen.

Dazu musst du beachten, es gibt viele unterschiedlichen Arten von Hydroponik-Systemen. In unserem anderen Artikel, hier auf dem Hydroponik-Blog, haben wir für dich eine Übersicht zu den Arten von Hydroponik-Systemen . Dort bekommst du den Überblick, welche unterschiedlichen Systeme es gibt und lernst die Vorteile und Nachteile kennen.

Ganz generell möchten wir die nahelegen, erst mal klein anzufangen, wenn Hydrokulturen ein neues Thema für dich sind. Ein kleines selbst gebautes System, mit der Kratky-Methode, mit ein paar Kräutern sind ein guter Anfang um erste Erfahrungen zu sammeln. Diese Erfahrungen werden dir helfen, nicht gleich deine geliebte Zimmerpflanze beim ersten Versuch zu ruinieren.

Bestehende Pflanzen aus Erde in Hydrokulturen umsetzen

Natürlich liegt die Idee nahe, bestehende Pflanzen aus der Erde in eine Hydrokultur umzusetzen. Die gute Nachricht ist, die Erfolgsaussichten sind hier meistens gar nicht schlecht. Besonders funktioniert das zum Beispiel mit Orchideen. Aber auch sehr viele andere Pflanzenarten vertragen einen solchen Umzug relativ gut. Versuche aber möglichst viel im Vorfeld dazu herauszufinden.

Pflanzen die du umsetzen willst, müssen unbedingt von Erde gereinigt sein.
Pflanzen die du umsetzen willst, müssen unbedingt von Erde gereinigt sein.

Ganz generell kannst du so vorgehen:

  1. Nimm die Pflanze aus ihrem Topf oder grabe sie aus. Reinige die Pflanze inklusive der Wurzeln so gut es geht von Erde. Achte darauf, die Wurzeln möglichst heil zu lassen.

  2. Wasche dazu die Wurzeln vorsichtig, aber vollständig unter fließenden Wasser aus. Du kannst sie auch etwas baden, in einem Eimer oder einer Schüssel. Achte darauf, dass das Wasser Zimmertemperatur hat, um einen Temperaturschock zu vermeiden.

  3. Bereite dein Hydroponik-System oder deinen Hydrokultur-Topf vor, um die Pflanze einzusetzen. Für die ersten Tage solltest du auf abgestandenes Leitungswasser ohne Zusätze setzen, bis die Pflanze sich akklimatisiert hat und sich restliche Erde etc. von den Wurzeln gelöst haben.

  4. Setze die Pflanze vorsichtig ein und beobachte sie für ein paar Tage. Verfalle nicht sofort in Panik und Aktionismus, sollte die Pflanzen die ersten Tage nicht die beste Figur machen. Als Substrat kannst du in den meisten Fällen Blähton-Kugeln verwenden. Verwende auf keinen Fall klassisches Seramis. Dieses neigt unserer Erfahrung nach dazu, mit der Zeit zu versalzen!

  5. Nach ein paar Tagen setze eine Nährstofflösung auf und tausche das Wasser damit aus. Glückwunsch zu deiner neuen Hydrokultur.

  6. Kontrolliere regelmäßig den Wasserstand und Zustand deiner Pflanze und tausche alle paar Wochen die Nährstofflösung aus.

Tipp

Wenn du deine Pflanzen sonders lieb hast, kannst du etwas **Wasserstoff-Peroxid 3%** in das Bad geben, in dem du die Wurzeln von Erde befreist. (Amazon-Link) Auch für die ersten Tage kann ein klein wenig davon im Wasser-Reservoir nicht schaden. Das beugt Algen vor und vermindert das Risiko auf Infektionen an den Wurzeln durch Reste von Erde. Eine Flasche davon ist sehr ergiebig und reicht dir für viele Projekte. Außerdem ist es für viele andere Dinge nützlich.

Was ist besser, Pflanzen in Erde oder als Hydrokultur?

Das ist vielen Fällen Geschmackssache. Uns persönlich gefällt unter anderem das Mehr an Kontrolle, welches wir in Hydrokulturen haben. Das Gärtnern mit Pflanzen ohne Erde ist deutlich direkter und man könnte sagen, man baut eine bessere Verbindung zu seinen Pflanzen auf.

Auf der anderen Seite kann man schnell seine Pflanzen in den Ruin treiben, wenn man unter anderem deutlich zu starke Nährstofflösung bereitstellt oder Hydrokultur-Töpfe bis oben hin mit Wasser auffüllt.

Wenn du neugierig bist und die Vorteile zu nutzen machen möchtest, solltest du in jedem Fall einen Versuch mit dem Halten von Pflanzen ohne Erde starten. Ein paar Küchenkräuter sind jedem Fall ein lohnende und günstige Möglichkeit dazu.

Auf unserem Blog findest du viele weitere Artikel zur Hydroponik und Hydrokulturen, die dir dabei helfen werden diese spannende Art der Gärtnerei zu meistern. Wir wünschen dir ganz viel Erfolg dabei!