Achtung - Vorsicht mit Leitungswasser für die Hydroponik

(letztes Update: 12.02.2023)
Vorsicht mit Leitungswasser in der Hydroponik

Mit Leitungswasser in der Hydroponik solltest du vorsichtig sein. Der Grund ist, dass diverse Mineralien natürlich in unserem Wasser vorkommen und die Zusammensetzung speziell nach der Zugabe von Düngern nicht optimal sein kann. Lese in diesem Artikel nach, was du dazu wissen musst und beachten solltest beim hydroponischen Anbau von Pflanzen.

Qualität des Leitungswassers in Deutschland

Leitungswasser ist ein wichtiger Teil unseres täglichen Lebens und sollte von hoher Qualität sein, um die Gesundheit und das Wohl der Menschen zu gewährleisten. In Deutschland wird das Leitungswasser regelmäßig & akribisch von öffentlichen Stellen überwacht und getestet, um sicherzustellen, dass es den hohen Qualitätsstandards entspricht.

Leitungswasser in Deutschland besteht in der Regel aus einer Kombination aus Grundwasser und Oberflächenwasser. Das Grundwasser wird aus unterirdischen Quellen gefördert und dient als Trinkwasserquelle für viele Menschen. Das Oberflächenwasser stammt aus Flüssen und Seen und muss vor seiner Verwendung als Trinkwasser aufbereitet werden.

Die Zusammensetzung des Leitungswassers in Deutschland variiert je nach Region, aber es muss bestimmte Anforderungen erfüllen, die in der Trinkwasser-Verordnung festgelegt sind. Diese Anforderungen umfassen unter anderem die Kontrolle von Schadstoffen wie Blei, Arsen, Nitrat und Mikroorganismen.

Insgesamt ist das Leitungswasser in Deutschland jedoch von hoher Qualität und eine sichere und bequeme Trinkwasserquelle für die meisten Menschen. Die Stadtwerke und Kommunen sind dazu verpflichtet, Berichte über die Werte des Leitungswassers zu veröffentlichen. Wenn du dir diese ansehen möchtest, gehe auf die Website deiner Stadt oder Gemeine oder suche über deine Suchmaschine nach “Stadtname + Wasserqualität”.

Verwende nur abgestandenes Leitungswasser für die Hydroponik

Wenn du dich für Hydroponik interessierst, dann weißt du sicherlich bereits, dass die Wasserqualität ein wichtiger Faktor für den Erfolg mit deinen Pflanzen ist. Es ist wichtig, dass du nur hochwertiges Wasser verwendest, um sicherzustellen, dass deine Pflanzen gesund und robust wachsen.

Die deutsche Wasserqualität ist im Schnitt hervorragend und du kannst es für die Hydroponik verwenden. Jedoch solltest du es am besten 1-2 Tage, bevor du es verwendest, in einen Eimer oder offenes Gefäß geben, um es abstehen zu lassen.

Abgestandenes Leitungswasser ist Trinkwasser, das mindestens 24 Stunden stehen gelassen wurde, um das enthaltene Chlor zu reduzieren. Dies ist wichtig, da Chlor im Trinkwasser das Wachstum und die Gesundheit von Pflanzen beeinträchtigen kann.

Solltest du Dünger mit chelatierten Inhaltsstoffen verwenden, kann das Chlor dafür sorgen, dass diese Nährstoffe nicht mehr von den Pflanzen aufgenommen werden können.

Wenn du abgestandenes Leitungswasser verwendest, ist es wichtig, dass du regelmäßig den pH-Wert und den Nährstoffgehalt des Wassers überprüfst. Dies hilft dir, sicherzustellen, dass das Wasser die richtigen Bedingungen für das Wachstum deiner Pflanzen bietet. Der Grund dafür ist, dass die enthaltenen Mineralstoffe ein Ungleichgewicht erzeugen können, wenn sie von der Pflanze aufgenommen werden. Leitungswasser neigt dazu, die Nährstofflösung stärker im pH-Wert schwanken zu lassen als etwa Regenwasser.

Bei Pflanzen, die sehr sensibel auf die Zusammensetzung der Nährstoffe reagieren, solltest du eventuell auf anderes Wasser setzen. Sauberes Regenwasser zum Beispiel ist optimal geeignet für die Hydroponik und enthält keine Zusätze wie Chlor.

Auch die Wassertemperatur ist wichtig

Leitungswasser ist sehr kühl und kommt im Schnitt mit 8-12 Grad Celsius aus dem Hahn. Viele Pflanzen mögen dieses kalte Wasser nicht. Eine Ausnahme ist hier Eisbergsalat, der unserer Erfahrung nach auch Wasser mit 10 Grad gut verträgt. Gerade in der Hydroponik, wo Pflanzen sehr intensiv mit dem Wasser in Berührung kommen, solltest du dafür sorgen, dass das Wasser ungefähr 18-20 Grad erreicht hat, bevor du es für deine Nährstofflösung verwendest. So vermeidest du einen unnötigen Temperatur-Schock deiner Pflanzen, welcher das Wachstum über mehrere Tage vollständig ausbremsen kann.

Häufig gestellte Fragen zu Leitungswasser in der Hydroponik

Im Folgenden beantworten wir dir häufig gestellte Fragen zu Leitungswasser in der Hydroponik. Der Artikel wird laufend erweitert.

Ist Osmose-Wasser besser geeignet für meine Pflanzen?

Wenn es um die Wahl des richtigen Wassers für deine Hydroponik-Systeme geht, hast du eine Reihe von Optionen, darunter Leitungswasser und Osmose-Wasser. Beide haben ihre Vor- und Nachteile und es ist wichtig, die richtige Wahl für deine spezifischen Bedürfnisse und Pflanzen zu treffen.

Osmose-Wasser ist eine gute Wahl für Hydroponik, da es nahezu frei von Schadstoffen ist und einen neutralen pH-Wert hat. Es ist jedoch auch vergleichsweise teuer und muss zwingend mit Nährstoffen angereichert werden, um den Bedürfnissen deiner Pflanzen gerecht zu werden.

Leitungswasser kann ebenfalls für Hydroponik verwendet werden, es hat jedoch oft keine optimale mineralische Zusammensetzung, z.B. Kalzium und Magnesium und deren Verhältnis zueinander. Zusätzlich kann es einen ungünstigen pH-Wert aufweisen. Es ist jedoch verhältnismäßig günstiger als Osmose-Wasser und enthält Spuren-Elemente, die bei Osmose-Wasser herausgefiltert sind. Wenn diese fehlen, kann es zu Mangelerscheinungen bei deinen Pflanzen kommen. Zum Beispiel an Eisen oder Bor.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Pflanzen die gleichen Wasseranforderungen haben und dass die Wahl des richtigen Wassers von den spezifischen Bedürfnissen deiner Pflanzen und dem Hydroponik-System abhängt. Daher solltest du dich vor der Wahl des Wassers gründlich über die Bedürfnisse deiner Pflanzen informieren.

Optimalerweise setzt du für deine Pflanzen auf ein Gemisch aus Osmose-Wasser und Leitungswasser. So kannst du eine gute Wasserhärte erzielen und wichtige Spuren-Elemente bleiben für die Nährlösung erhalten.

Lese-Tipp

Schaue dir auch unseren Artikel zum EC-Wert an, um mehr über die Zusammensetzung der Nährstoff-Lösung zu lernen.