Wasserqualität in Hydrokultur: pH-Wert, Sauerstoff & Co.

Hallo und herzlich willkommen zu unserem Guide rund um die Wasserqualität in der Hydroponik!

Wenn du dich für den Hydroponik-Anbau von Pflanzen interessierst, ist sauberes Wasser von essenzieller Bedeutung. Die Wasserqualität entscheidet maßgeblich über die Gesundheit und das Wachstum deiner Pflanzen.

In diesem Artikel erklären wir dir als Hydroponik-Einsteiger, worauf es bei der Kontrolle und Optimierung der Wasserqualität ankommt. Wir gehen detailliert auf alle wichtigen Faktoren wie den pH-Wert, die Leitfähigkeit, den Sauerstoffgehalt und mögliche Schadstoffe ein.

Nach der Lektüre dieses Artikels weißt du genau, wie du durch Messung und Anpassung der Wasserparameter optimales Wasser für deine Hydrokulturen erreichst. So gelingt dir der Einstieg in die Hydroponik und du kannst dich an saftigen, gesunden Pflanzen erfreuen!

Los geht’s mit dem wohl wichtigsten Faktor für die Wasserqualität: Dem pH-Wert.

Der optimale pH-Wert

Der pH-Wert gibt an, wie sauer oder basisch eine Lösung ist. Er hat einen großen Einfluss auf die Nährstoffaufnahme deiner Pflanzen. Daher ist es wichtig, den pH-Wert im optimalen Bereich zu halten.

Für die Hydroponik eignet sich ein schwach saurer pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 am besten. In diesem Bereich können die meisten Pflanzen die Nährstoffe aus dem Wasser gut aufnehmen und verwerten. Liegt der pH-Wert darüber oder darunter, sinkt die Nährstoffverfügbarkeit deutlich.

Um den pH-Wert zu messen, brauchst du einen pH-Meter oder pH-Streifen. pH-Meter gibt es schon ab 20 Euro und sind sehr genau. Streifen sind günstiger, aber weniger exakt. Der pH-Wert sollte regelmäßig, am besten täglich, kontrolliert werden.

Passt der gemessene Wert nicht, kannst du ihn mit Säuren oder Laugen korrigieren. Zur Erhöhung eignen sich Natronlauge oder Kalilauge, zur Absenkung phosphorsäure- oder schwefelsäurehaltige Dünger. Dosiere die Mittel immer langsam und kontrolliere den pH-Wert, bis er stimmt!

Mit der richtigen Einstellung des pH-Werts legst du die Basis für schnelles und gesundes Wachstum deiner Pflanzen. Beachte den idealen Bereich von 5,5 bis 6,5 und messe den ph-Wert regelmäßig.

Die optimale Leitfähigkeit

Die Leitfähigkeit gibt an, wie gut der Stromfluss in der Nährlösung ist. Sie wird durch gelöste Salze und Mineralien (deinen Dünger) bestimmt.

Für Hydrokulturen eignet sich eine Leitfähigkeit von 0,6 bis 2,0 mS/cm am besten. In diesem Bereich sind die Konzentrationen der Nährstoffe meistens passend und für die Pflanzen verfügbar, ohne sie zu schädigen. Achte aber auf dein genaues Szenario. Salat braucht etwa deutlich weniger Nährstoffe als zum Beispiel Starkzehrer, wie eine Tomate.

Die Leitfähigkeit misst du am besten mit einem Leittätigkeitsmessgerät. Diese gibt es ab ca. 15 Euro. Eine regelmäßige Kontrolle, z.B. 1x die Woche, ist ratsam.

Ist die Leitfähigkeit zu niedrig, können der Nährstofflösung leicht lösliche Dünger zugesetzt werden. Bei zu hohen Werten empfiehlt sich eine Verdünnung mit reinem Wasser. Achte auf langsame Anpassungen und messe nach!

Mit der Kontrolle der Leitfähigkeit stellst du sicher, dass deine Pflanzen stets alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen können. Halte dich an die empfohlenen Richtwerte zwischen 0,6 und 2,0 mS/cm.

Der optimale Sauerstoffgehalt für gesundes Pflanzenwachstum

Gelöster Sauerstoff ist einer der wichtigsten Faktoren für die Gesundheit deiner Pflanzen. Er wird von den Wurzeln aufgenommen und sorgt in den Pflanzenzellen für die Atmung. Ohne ausreichend Sauerstoff können die Pflanzen nicht richtig wachsen.

Die optimale Sauerstoffkonzentration für Hydrokulturen liegt bei mindestens 5 Milligramm pro Liter (mg/l). Ab diesem Wert ist das Wachstum der meisten Pflanzenarten nicht mehr durch mangelnden Sauerstoff gehemmt.

Sinkt die Konzentration unter 5 mg/l, kann es zu Wurzelsterben, verlangsamtem Wachstum und Blattvergilbungen kommen. Die Pflanzen leiden regelrecht an Sauerstoffmangel.

Mit einem Oxygen-Meter oder speziellen Sauerstoffteststreifen lässt sich der gelöste Sauerstoff einfach messen. Diese Geräte gibt es ab ca. 120 Euro zu kaufen. Damit kannst du ein- bis zweimal pro Woche den Sauerstoffgehalt kontrollieren.

Einfluss der Wassertemperatur

Kühleres Wasser kann mehr Sauerstoff binden als warmes. Bei 10 °C sind etwa 11 mg/l gelöst, bei 25 °C nur noch 7,5 mg/l. Achte daher bei höheren Temperaturen, besonders auf eine gute Sauerstoffversorgung.

Sauerstoff anreichern

Ist der gemessene Sauerstoffgehalt zu niedrig, gibt es verschiedene Methoden, um Abhilfe zu schaffen:

• Belüften mit Luftpumpen und Sprudelsteinen: Sie reichern das Wasser direkt mit Luft an.

• Öfter wechseln und frisches Wasser verwenden: Enthält ca. 9 mg/l Sauerstoff.

• Wasserfall ins Hydro-System einbauen: Sorgt für Bewegung und mehr Sauerstoffeintrag.

• Pflanzenreduktion: Weniger Pflanzen = weniger Sauerstoffverbrauch.

• Temperatur senken: Kühleres Wasser bindet mehr Sauerstoff.

Teste die Methoden aus und messe, bis der Sauerstoffgehalt stimmt. Mit dem richtigen Management sorgst du für eine optimale Sauerstoffversorgung!

Schadstoffe vermeiden

Neben den bisher genannten Faktoren ist auch die Vermeidung von Schadstoffen wichtig für sauberes Hydroponik-Wasser.

Häufige Schadstoffquellen sind Leitungswasser mit Chlor , unreine Dünger oder Verschmutzungen der Anlage. Sie können die Pflanzen schädigen.

Chlor lässt sich durch Belüften oder Aktivkohlefilter entfernen. Bei Düngern solltest du auf gute Qualität achten. Außerdem muss dein System einfach sauber gehalten werden.

Symptome für Schadstoffbelastungen sind Wachstumsstörungen, Verfärbungen oder Absterben der Wurzeln. Bei Auffälligkeiten, suche am besten direkt nach der Ursache.

Fazit

In diesem Artikel haben wir die wichtigsten Faktoren für die Wasserqualität in der Hydroponik vorgestellt.

Als Zusammenfassung noch einmal die optimale Wasserqualität für gesundes Pflanzenwachstum:

• Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 6,5 liegen.

• Die Leitfähigkeit sollte zwischen 0,6 bis 2,0 mS/cm betragen.

• Der Sauerstoffgehalt mindestens 5 mg pro Liter.

• Schadstoffe durch reine Dünger, Aktivkohlefilter etc. vermeiden.

Mit dem Wissen aus diesem Artikel solltest du in der Lage sein, die Wasserqualität selbst zu überprüfen und gezielt anzupassen. Deine Pflanzen werden es dir danken.

Wir wünschen dir viel Erfolg beim Hydroponik-Anbau und allzeit gute Wasserqualität in deinem System :-)